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Jürgen Litfin, 1940 in eine katholische Familie geboren, beschreibt seine Kindheit und Jugend in Ost-Berlin. Ab 1946 besuchte er dort die Schule. Nach der Schule erlernte er den Beruf des Maurers und arbeitete zunächst in der DDR, bevor er 1957 in die Bundesrepublik ging, um seine Fähigkeiten zu verbessern. 1958 kehrte er in die DDR zurück, weil sein Vater schwer erkrankt war.

Die Schließung der Sektorengrenze am 13. August 1961 war eine einschneidende Erfahrung für die Familie. Jürgen Litfin schildert, wie er und sein Bruder Günter Litfin an diesem Tag nichtsahnend nach Hause fuhren und erst später von den Ereignissen erfuhren. Er war zunächst optimistisch, dass die Mauer bald wieder geöffnet würde und konnte sich nicht vorstellen, dass die Grenze dauerhaft geschlossen bleiben würde.

Am 23. August 1961 wurde Günter Litfin erschossen, als er versuchte, durch den Humboldthafen von Ost- nach West-Berlin zu flüchten. Diese Nachricht erreichte Jürgen Litfin durch einen Arbeitskollegen, der ihm mitteilte, dass jemand an der Grenze erschossen worden sei. Die Stasi durchsuchte die Wohnung der Familie, die sich unter diesen Umständen mit dem Verlust und der Trauer auseinandersetzen musste.

Nach dem Tod seines Bruders erlebte der Interviewte eine Reihe von weiteren familiären Verlusten. Innerhalb weniger Monate starben mehrere Familienmitglieder, was ihn emotional stark belastete. Er wurde zum Wehrdienst einberufen, was er als weiteren Schlag empfand.

1980 wurde Jürgen Litfin wegen Fluchthilfe verhaftet, 1981 kaufte ihn die Bundesrepublik frei. Im Notaufnahmelager Marienfelde durchlief er das Aufnahmeverfahren mit den Befragungen durch die Alliierten. Er beschreibt, wie er nach seiner Entlassung aus dem Gefängnis in den Westen kam und mit den Herausforderungen der Integration in die neue Gesellschaft konfrontiert wurde.

Nach dem Fall der Berliner Mauer gründete er die Gedenkstätte Günter Litfin in einem ehemaligen Wachturm der Grenztruppen. Dort hielt er die Erinnerungen an seinen Bruder wach. Die Gedenkstätte ist seit 2018 Teil der Stiftung Berliner Mauer. Jürgen Litfin starb im Jahr 2018.

Zum Zeitpunkt des Interviews wohnt Jürgen Litfin in Berlin.

[Dieser Text wurde mit Hilfe von KI generiert und redaktionell bearbeitet.]
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