Dieser Bescheid zur Aufenthaltserlaubnis wurde der Landwirtin Charlotte Behncke nach ihrer Flucht aus der DDR ausgestellt. Im Oktober 1950 war sie vorübergehend inhaftiert worden, weil sie aufgrund eines Hagelschadens das staatlich festgelegte Ablieferungssoll für 1950 nicht erfüllen konnte. Die Verhandlung endete mit einem Freispruch. 1951 konnte Charlotte Behncke das Ablieferungssoll erfüllen, dann jedoch wurde unerwartet eine Ablieferung auch der Rückstände aus 1950 angeordnet. Das war Charlotte Behncke nicht möglich. Ihr Antrag auf eine Ermäßigung des Solls wurde vom Landrat abgelehnt. Angesichts einer im Dezember 1951 im Landtag ihrer Schwester gegenüber ausgesprochenen Drohung, man werde gegen sie vorgehen, entschied sich Charlotte Behncke gemeinsam mit ihrem Stiefvater Albrecht Hennemann zur sofortigen Flucht in den Westen. Er floh aufgrund seiner politischen Tätigkeit für die LDP.