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Ingrid E. wird 1937 in Berlin geboren. Als Kind lebt sie zunächst bei ihren Großeltern in Klötze in der Altmark und zieht erst zur Einschulung 1943 zu ihrer Mutter Elisabeth K. nach Hildesheim. Nach den Luftangriffen der Alliierten im März 1945 verlassen Mutter und Tochter Hildesheim und ziehen zurück nach Klötze, wo sie nach dem Krieg die Entstehung der DDR erleben.

Nach der 8. Klasse besucht Ingrid E. eine Schwesternschule in Dessau und arbeitet nach ihrem Examen 1957 als Krankenschwester in Lübs und Heiligendamm. Aufgrund des hohen Anpassungsdrucks im Alltag beschließen sie und ihre Mutter, die DDR gemeinsam zu verlassen. Im September 1960 bewirbt sich Ingrid E. gezielt im Krankenhaus der Volkspolizei in Ost-Berlin. Während sie dort als Zivilangestellte arbeitet, bereitet sie die gemeinsame Flucht vor und bringt persönliche Erinnerungsstücke und Haushaltsgegenstände zu einem Onkel nach West-Berlin. Mit Hilfe einer Bescheinigung des Krankenhauses, ausgestellt durch ihre Tochter, gelingt Elisabeth K. am 7. August 1961 die Flucht aus Klötze über Staaken nach West-Berlin. Ingrid E. flieht selbst am 8. August 1961 nach einer Nachtschicht im Krankenhaus mit der S-Bahn über den Bahnhof Friedrichstraße.

Mutter und Tochter leben bei ihren West-Berliner Verwandten, während sie das Notaufnahmeverfahren in Marienfelde in kurzer Zeit durchlaufen. Die verschiedenen Geheimdienste befragen Ingrid E. zu ihrer Beschäftigung im Krankenhaus der Volkspolizei. Am 13. August 1961, dem Tag, an dem in Berlin die Mauer gebaut wird, werden beide auf eigenen Wunsch nach Uelzen in die Bundesrepublik ausgeflogen und gehen von dort aus zurück nach Hildesheim. Sie erhalten einen Flüchtlingsstatus, jedoch keinen Flüchtlingsausweis C, der ihnen bestimmte Rechte und Vergünstigungen gebracht hätte. Trotz ihrer fachlichen Qualifikation wird Ingrid E.s Berufsabschluss in der Bundesrepublik nicht anerkannt. Sie arbeitet weiter als Krankenschwester, ist jedoch zunächst gezwungen, ihr Examen in Hildesheim zu wiederholen.

Zum Zeitpunkt des Interviews wohnt Ingrid E. zusammen mit ihrem Ehemann Klaus E. in Berlin.

Wenn Sie Interesse an einer Sichtung dieses Interviews haben, kontaktieren Sie uns bitte unter zeitzeugen(at)stiftung-berliner-mauer.de.
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