Sammlung
Datierung
Inventarnummer
ZZ-0160
Sprache
Siegfried H. wurde 1939 in Niederlangenau (Dłużyna Dolna) geboren, einem kleinen Dorf in der Nähe von Görlitz, das heute in Polen liegt. Er wuchs auf einem Bauernhof auf, während sein Vater als Bergarbeiter arbeitete. Die Familie floh 1945 vor der heranrückenden Roten Armee. Nach dem Krieg kehrten sie zunächst in ihr Heimatdorf zurück und wurde im Sommer 1945 von der polnischen Miliz vertrieben. Ab dann lebte die Familie in Görlitz, wo Siegfried H. zur Schule ging. Die Schulzeit war geprägt von Entbehrungen, insbesondere während des strengen Winters 1945-46, als die Schulen zeitweise geschlossen wurden. Trotz der schwierigen Umstände schloss er 1953 die 8. Klasse ab und wechselte zur Oberschule. 1957 machte er sein Abitur. Der Zugang zur Humboldt-Universität in Berlin wurde ihm allerdings verwehrt. Er floh daraufhin nach West-Berlin, um dort zu studieren.
Nach seiner Flucht nach West-Berlin im Jahr 1957 fand Siegfried H. schnell Anschluss und begann, in verschiedenen Jobs zu arbeiten, um seinen Lebensunterhalt zu bestreiten. Erst nach seinem 28. Geburtstag meldete er sich als Geflüchteter und kam dann in einem Heim in Dahlem unter, bevor er nach Sandbostel bei Bremen kam. Über den Alltag im Lager, die Befragungen durch alliierte Geheimdienste und die Unterbringungssituation berichtet er im Interview. Anschließend kommt er für einen Kurs zur Anerkennung seines DDR-Abiturs über Köln nach Siegen in NRW und lebt in einer Gastfamilie.
1958 begann er dann sein Studium in Münster, nach der Zwischenprüfung ging er nach West-Berlin. Nach dem Studium beginnt er eine universitäre Karriere in der Politikwissenschaft. In den 1960er Jahren engagierte sich Siegfried H. politisch und war in der Studentenbewegung und im Sozialistischen Deutschen Studentenbund (SDS) aktiv. Er nahm an Demonstrationen teil und diskutierte über die gesellschaftlichen und politischen Herausforderungen der Zeit. Seine Erfahrungen in der DDR und die Flucht prägten seine Perspektive auf die Politik und die Gesellschaft. Er war Teil eines Kreises von Studenten, die sich kritisch mit der DDR auseinandersetzten und die politischen Verhältnisse in Deutschland hinterfragten.
Siegfried H. reflektiert über seine Kindheit und Jugend in der DDR sowie über die Herausforderungen, die er als Geflüchteter in Westdeutschland erlebte. Er betont die Bedeutung von Bildung und politischem Engagement. Die Begegnungen mit Menschen aus verschiedenen Hintergründen halfen ihm, Vorurteile abzubauen und ein tieferes Verständnis für die komplexen gesellschaftlichen Strukturen zu entwickeln.
Zum Zeitpunkt des Interviews wohnt Siegfried H. in Berlin.
Nach seiner Flucht nach West-Berlin im Jahr 1957 fand Siegfried H. schnell Anschluss und begann, in verschiedenen Jobs zu arbeiten, um seinen Lebensunterhalt zu bestreiten. Erst nach seinem 28. Geburtstag meldete er sich als Geflüchteter und kam dann in einem Heim in Dahlem unter, bevor er nach Sandbostel bei Bremen kam. Über den Alltag im Lager, die Befragungen durch alliierte Geheimdienste und die Unterbringungssituation berichtet er im Interview. Anschließend kommt er für einen Kurs zur Anerkennung seines DDR-Abiturs über Köln nach Siegen in NRW und lebt in einer Gastfamilie.
1958 begann er dann sein Studium in Münster, nach der Zwischenprüfung ging er nach West-Berlin. Nach dem Studium beginnt er eine universitäre Karriere in der Politikwissenschaft. In den 1960er Jahren engagierte sich Siegfried H. politisch und war in der Studentenbewegung und im Sozialistischen Deutschen Studentenbund (SDS) aktiv. Er nahm an Demonstrationen teil und diskutierte über die gesellschaftlichen und politischen Herausforderungen der Zeit. Seine Erfahrungen in der DDR und die Flucht prägten seine Perspektive auf die Politik und die Gesellschaft. Er war Teil eines Kreises von Studenten, die sich kritisch mit der DDR auseinandersetzten und die politischen Verhältnisse in Deutschland hinterfragten.
Siegfried H. reflektiert über seine Kindheit und Jugend in der DDR sowie über die Herausforderungen, die er als Geflüchteter in Westdeutschland erlebte. Er betont die Bedeutung von Bildung und politischem Engagement. Die Begegnungen mit Menschen aus verschiedenen Hintergründen halfen ihm, Vorurteile abzubauen und ein tieferes Verständnis für die komplexen gesellschaftlichen Strukturen zu entwickeln.
Zum Zeitpunkt des Interviews wohnt Siegfried H. in Berlin.