Sammlung
Datierung
Inventarnummer
ZZ-0163
Sprache
Bärbel G. begann 1953 ihr Studium in Schwerin, um Berufsschullehrerin für Deutsch und Literatur zu werden. Während ihrer Studienzeit bildeten sich enge Freundschaften, die jedoch durch die politischen Umstände der DDR stark belastet wurden. Im März 1954 erfuhr sie von der Flucht eines Studienfreundes, was zu ersten Verhören durch die Stasi führte. Man warf ihr vor, mit einem Staatsfeind befreundet zu sein und verlangte von ihr, sich als Inoffizielle Mitarbeiterin (IM) für die Stasi zu verpflichten. Trotz des Drucks weigerte sie sich, ihre Freunde zu verraten. Die Verhöre wurden intensiver, und schließlich unterschrieb sie eine Verpflichtungserklärung, um ihr Studium fortsetzen zu können, in der Annahme, dass dies die Situation entschärfen würde. Doch die Stasi verlangte weiterhin von ihr, Informationen über ihre Kommilitonen zu liefern, was sie strikt ablehnte.
Im Mai 1954 entschied sich Bärbel G., in den Westen zu fliehen, da sie die Drohungen der Stasi nicht länger ertragen konnte. Sie meldete sich bei der Polizei in West-Berlin und wurde nach Marienfelde gebracht, wo sie sich sicherer fühlte. Trotz der schwierigen Umstände empfand sie die Flucht als Befreiung von dem ständigen Druck und der Angst, die sie in der DDR erlebte.
Nach ihrer Zeit in Marienfelde lebte Bärbel G. in einem Heim für Mädchen in Uelzen. Sie erlebte Diskriminierung und Ausbeutung, insbesondere bei einer Arbeitsstelle in Herford wo sie unter schlechten Bedingungen arbeiten musste. Sie nimmt von Westdeutschland wieder Kontakt zu ihrer Mutter in der DDR auf und kehrt schließlich in die DDR zurück. Trotz Zusicherung darf sie nicht weiter studieren. Sie arbeitet als Tänzerin an der Oper und leitet später ein Studentenwohnheim. Ihre Flucht und die ständige Überwachung durch die Stasi hinterließen jedoch tiefe Spuren in ihrem Leben und beeinflussten ihre beruflichen Möglichkeiten nachhaltig.
Bärbel G. reflektiert über die Auswirkungen ihrer Flucht und die ständige Stigmatisierung, die sie in der DDR erlebte. Aus Rücksicht auf ihre Söhne verzichtet sie darauf, 1981 einen Ausreiseantrag zu stellen. Die Frage der Aufarbeitung und des persönlichen Umgangs mit der Vergangenheit bleibt für Bärbel G. ein zentrales Thema, das sie auch nach vielen Jahren noch beschäftigt.
Zum Zeitpunkt des Interviews wohnt Bärbel G. in einer Stadt in Sachsen
Im Mai 1954 entschied sich Bärbel G., in den Westen zu fliehen, da sie die Drohungen der Stasi nicht länger ertragen konnte. Sie meldete sich bei der Polizei in West-Berlin und wurde nach Marienfelde gebracht, wo sie sich sicherer fühlte. Trotz der schwierigen Umstände empfand sie die Flucht als Befreiung von dem ständigen Druck und der Angst, die sie in der DDR erlebte.
Nach ihrer Zeit in Marienfelde lebte Bärbel G. in einem Heim für Mädchen in Uelzen. Sie erlebte Diskriminierung und Ausbeutung, insbesondere bei einer Arbeitsstelle in Herford wo sie unter schlechten Bedingungen arbeiten musste. Sie nimmt von Westdeutschland wieder Kontakt zu ihrer Mutter in der DDR auf und kehrt schließlich in die DDR zurück. Trotz Zusicherung darf sie nicht weiter studieren. Sie arbeitet als Tänzerin an der Oper und leitet später ein Studentenwohnheim. Ihre Flucht und die ständige Überwachung durch die Stasi hinterließen jedoch tiefe Spuren in ihrem Leben und beeinflussten ihre beruflichen Möglichkeiten nachhaltig.
Bärbel G. reflektiert über die Auswirkungen ihrer Flucht und die ständige Stigmatisierung, die sie in der DDR erlebte. Aus Rücksicht auf ihre Söhne verzichtet sie darauf, 1981 einen Ausreiseantrag zu stellen. Die Frage der Aufarbeitung und des persönlichen Umgangs mit der Vergangenheit bleibt für Bärbel G. ein zentrales Thema, das sie auch nach vielen Jahren noch beschäftigt.
Zum Zeitpunkt des Interviews wohnt Bärbel G. in einer Stadt in Sachsen