Sammlung
Datierung
Inventarnummer
ZZ-0283
Sprache
Karl und Maria K. werden beide 1936 geboren und nach dem Zweiten Weltkrieg mit ihren Familien aus ihren Heimatorten vertrieben. Karl K. wird 1945 aus den Sudetengebieten nach Dresden umgesiedelt, Maria K. gelangt 1947 aus Schlesien nach Radebeul und zieht 1950 mit ihrer Familie nach Dresden. Dort lernen sie sich als Jugendliche in der katholischen Gemeinde kennen.
Karl K. absolviert eine Ausbildung zum Klempner und Installateur und schließt 1959 ein Studium ab. Maria K. arbeitet bis zur Geburt ihres ersten Kindes 1961 als bautechnische Zeichnerin. Das Ehepaar bekommt vier Kinder, die zu Hause aufwachsen, da sie die staatliche Kinderbetreuung ablehnen. Da Karl K. nie Mitglied der SED oder einer Jugendorganisation war, gerät er mehrfach in Konflikt mit den Behörden. Dank seiner fachlichen Qualifikation wird er dennoch Leiter einer handwerklichen Genossenschaft für Wasseraufbereitung. 1964 verweigert er den Wehrdienst.
1972 wächst der Druck auf Karl K., als seine Genossenschaft in einen volkseigenen Betrieb umgewandelt werden soll. Ihm droht der Verlust seiner Position, und die Familie beschließt, die DDR zu verlassen. Im Herbst 1973 versuchen sie, über die Tschechoslowakei in die Bundesrepublik zu fliehen. Der Fluchtversuch scheitert, und die Familie wird an der Grenze zu Österreich aufgegriffen und auseinandergerissen. Die Kinder kehren in ihr Elternhaus zurück, betreut von Verwandten, während Karl und Maria K. verhaftet und getrennt inhaftiert werden. Karl K. wird zu 24 Monaten Haft in Riesa, Maria K. zu 20 Monaten in Köpenick verurteilt.
Im Mai 1975 werden sie von der Bundesrepublik freigekauft und ins Lager Gießen gebracht. Die Kinder folgen im September 1975 nach Hessen. Karl K. findet schnell Arbeit und steigt in einem Rüsselsheimer Unternehmen bis zum Geschäftsführer auf.
Zum Zeitpunkt des Interviews leben Karl und Maria K. in Hessen.
Karl K. absolviert eine Ausbildung zum Klempner und Installateur und schließt 1959 ein Studium ab. Maria K. arbeitet bis zur Geburt ihres ersten Kindes 1961 als bautechnische Zeichnerin. Das Ehepaar bekommt vier Kinder, die zu Hause aufwachsen, da sie die staatliche Kinderbetreuung ablehnen. Da Karl K. nie Mitglied der SED oder einer Jugendorganisation war, gerät er mehrfach in Konflikt mit den Behörden. Dank seiner fachlichen Qualifikation wird er dennoch Leiter einer handwerklichen Genossenschaft für Wasseraufbereitung. 1964 verweigert er den Wehrdienst.
1972 wächst der Druck auf Karl K., als seine Genossenschaft in einen volkseigenen Betrieb umgewandelt werden soll. Ihm droht der Verlust seiner Position, und die Familie beschließt, die DDR zu verlassen. Im Herbst 1973 versuchen sie, über die Tschechoslowakei in die Bundesrepublik zu fliehen. Der Fluchtversuch scheitert, und die Familie wird an der Grenze zu Österreich aufgegriffen und auseinandergerissen. Die Kinder kehren in ihr Elternhaus zurück, betreut von Verwandten, während Karl und Maria K. verhaftet und getrennt inhaftiert werden. Karl K. wird zu 24 Monaten Haft in Riesa, Maria K. zu 20 Monaten in Köpenick verurteilt.
Im Mai 1975 werden sie von der Bundesrepublik freigekauft und ins Lager Gießen gebracht. Die Kinder folgen im September 1975 nach Hessen. Karl K. findet schnell Arbeit und steigt in einem Rüsselsheimer Unternehmen bis zum Geschäftsführer auf.
Zum Zeitpunkt des Interviews leben Karl und Maria K. in Hessen.