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Ilse M.-H., geboren 1938, erzählt von ihrer Kindheit in Beeskow, wo sie bis 1945 lebte. Ihr Vater war Lehrer an einer landwirtschaftlichen Schule und wurde nach Kriegsende in ein Arbeitslager in die Sowjetunion verschleppt. Ihre Mutter floh mit den Kindern, was die erste Fluchtgeschichte darstellt. Sie kehrten allerdings nach Beeskow zurück, wo Ilse M.-H. die Schule besuchte und 1955 das Abitur machte. Obwohl sie sich für ein Studium in Politik und Journalismus interessierte, entschied sie sich für evangelische Theologie. Dieses Studium fußte nicht auf der herrschenden sozialistischen Ideologie.

Während des Studiums in Ost-Berlin lernte sie ihren späteren Mann, einen gebürtigen West-Berliner, kennen. Der Bau der Berliner Mauer 1961 stellte die Beziehung auf die Probe. Sie planten zu heiraten, damit Ilse M.-H., in den Westen übersiedeln konnte. Als die Heirat nicht genehmigt wurde, suchte ihr späterer Mann von Westen aus nach Fluchtmöglichkeiten.

Die Flucht gelang schließlich mit Hilfe studentischer Fluchthelfer an der TU Berlin. Ihr späterer Mann kam mit einem gefälschten Personalausweis, der ihr Foto enthielt, nach Ost-Berlin. Sie überquerten die Grenze am Grenzübergang Friedrichstraße. Nach ihrer Ankunft in West-Berlin meldete sie sich im Notaufnahmelager Marienfelde, wo sie eine Reihe von bürokratischen Hürden überwinden musste. Sie lebte nicht im Notaufnahmelager, sondern bei der Familie ihres späteren Mannes in Rudow.

Anschließend kam sie nach Niedersachsen und lebte eine Zeitlang in Uelzen im Flüchtlingslager. Dort erlebte sie die Herausforderungen des Neuanfangs, einschließlich der finanziellen Schwierigkeiten und der Notwendigkeit, sich in einer neuen Umgebung zurechtzufinden. Ihre Schwester lebte bereits in der Bundesrepublik und die Familie plante, auch ihrem Bruder die Flucht zu ermöglichen. Der Bruder floh über Bulgarien in die Türkei und gelangte so in den Westen.

Mit ihrem Mann lebte sie mehrere Jahre in Brüssel, wo sie an der Europa-Schule evangelischen Religionsunterricht gab. 1967 gingen sie nach Frankfurt am Main und 1974 nach Oldenburg, wo beide an den dortigen Universitäten beschäftigt waren.

Ilse M.-H., reflektiert über die politischen Veränderungen in der DDR in den 1980er Jahren. Sie beschreibt, wie sie und ihr Mann die Nachrichten verfolgten und die ersten Anzeichen des Wandels bemerkten. Der Fall der Mauer bedeutete für sie auch ein Gefühl des Triumphs über die Unterdrückung, die sie in der DDR erlebt hatte.

Zum Zeitpunkt des Interviews lebt Ilse M.-H. in Oldenburg.

[Dieser Text wurde mit Hilfe von KI generiert und redaktionell bearbeitet.]
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