Bild des Elementes mit der Inventarnummer ZZ-0861
Freier Zugang – Rechte vorbehalten
Datierung
Inventarnummer
ZZ-0861
Sprache
Regina W., geboren 1967, wuchs in Ost-Berliner Stadtteil Rahnsdorf als einzige Tochter eines Musikers auf. Sie erlebte eine behütete Kindheit in grüner Umgebung, die geprägt von Musik und Freundschaften war. Im Elternhaus war deutlich, dass man von der Politik der SED wenig hielt, dies aber nicht laut sagte. Ihre Eltern schauten fast ausschließlich Westfernsehen, was Regina ein Gefühl der Freiheit vermittelte, auch wenn sie sich der politischen Situation in der DDR bewusst war. Trotz der Einschränkungen durch den Mauerbau fühlte sie sich in ihrer Kindheit nicht beengt und hatte viele Freunde.

Regina W. wollte ursprünglich Musik studieren, entschied sich jedoch aufgrund des Sicherheitsdenkens ihrer Eltern für ein Studium der Hortpädagogik, das sie schließlich abbrach. Nach verschiedenen Jobs, darunter als Verkäuferin und Funksprecherin bei einem Taxiunternehmen, begann sie 1989 eine Ausbildung zur Berufskraftfahrerin. In dieser Zeit lernte sie ihren zukünftigen Ehemann kennen, der bereits Fluchtpläne hegte. Gemeinsam schmiedeten sie einen konkreten Plan zur Flucht über Ungarn, der im Mai 1989 Gestalt annahm, als die Grenzen durchlässiger wurden.
Die Flucht begann mit einem Bootsurlaub, der als Vorwand diente. Regina W. und ihr Mann reisten mit einem Trabi und hatten alles gut vorbereitet, um nicht aufzufallen. Sie überquerten die Grenze nach Ungarn, wo sie von der Polizei aufgegriffen wurden. Trotz der anfänglichen Befragung hatten sie keine Angst, da sie wussten, dass sie nicht erschossen werden würden. Nach einem kurzen Aufenthalt in Budapest und einem weiteren Fluchtversuch gelang es ihnen schließlich, die Grenze nach Österreich zu überqueren.

In Österreich wurden sie von einer freundlichen Familie aufgenommen, die ihnen half, sich zu orientieren. Nach einem kurzen Aufenthalt in Wien reisten sie nach West-Berlin, wo sie in Marienfelde das Aufnahmeverfahren durchlaufen. Sie kommen schließlich in ein Übergangswohnheim in Berlin-Neukölln unter. Regina W. und ihr Mann fühlten sich in der neuen Umgebung wohl und fanden schnell Arbeit. Die ersten Wochen im Westen waren aufregend, und sie erlebten die Freiheit, die sie sich gewünscht hatten. Trotz der Herausforderungen, die das Leben im Westen mit sich brachte, waren sie optimistisch und bereit, ihre Zukunft zu gestalten.

Regina W. reflektiert über ihre Entscheidung zur Flucht und stellt fest, dass sie diese nie bereut hat. Sie sieht ihre Erfahrungen als Bereicherung und als Teil ihrer gelebten Geschichte. Der 9. November 1989, als die Mauer fiel, war für sie ein bedeutender Moment, der die Möglichkeit eröffnete, ihre Freunde aus der DDR zu besuchen. Regina W. und ihr Mann fanden schließlich eine eigene Wohnung und fühlten sich in Berlin-Neukölln heimisch, bis sie 1994 in eine andere Gegend zogen. Ihre Erlebnisse prägen bis heute ihre Sicht auf Freiheit und Gemeinschaft.

Zum Zeitpunkt des Interviews lebt Regina W. in Berlin.

[Dieser Text wurde mit Hilfe von KI generiert und redaktionell bearbeitet.]

Wenn Sie dieses Interview sichten möchten, füllen Sie bitte unser Nutzungsformular aus: https://www.stiftung-berliner-mauer.de/de/form/interviewrecherche
Karte