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Wilfried Seiring ist 1935 in Frankfurt (Oder) geboren und aufgewachsen. Im September 1954 beginnt Wilfried Seiring ein Studium der Germanistik, Geschichte und Theaterwissenschaft an der Universität Greifswald. Während seines Studiums ist er als FDJ-Seminargruppensekretär aktiv. Im November 1956 verfasst er einen Aufruf zur Solidarität mit den ungarischen Aufständischen und fordert mehr bürgerliche Rechte in der DDR, darunter die Gründung eines unabhängigen Studentenbundes. Daraufhin wird ein Disziplinarverfahren gegen ihn eingeleitet, welches im April 1957 zu seinem Ausschluss vom Studium führt.

Nach seiner Exmatrikulation beschließt Wilfried Seiring, die DDR zu verlassen. Am 7. Mai 1957 flieht er mit der Bahn nach Berlin und erreicht über den Bahnhof Friedrichstraße West-Berlin. Nach einem kurzen Aufenthalt bei Bekannten zieht er ins Notaufnahmelager Marienfelde, wo er das Notaufnahmeverfahren durchläuft.

Wilfried Seiring wird als politischer Flüchtling anerkannt und erhält die Erlaubnis, sein Studium in West-Berlin fortzusetzen. Er entscheidet sich, in Berlin zu bleiben, um den Kontakt zu seiner Familie aufrechtzuerhalten, die ihn weiterhin besuchen kann. 1960 folgt ihm seine Freundin aus der DDR, und sie heiraten. Wilfried Seiring schließt sein Studium erfolgreich ab und arbeitet bis 1998 in der Berliner Schulverwaltung. Im Jahr 1991 wird er von der Universität Greifswald rehabilitiert.

Zum Zeitpunkt des Interviews wohnt Wilfried Seiring in einer Kleinstadt in Brandenbrug.

Wenn Sie Interesse an einer Sichtung dieses Interviews haben, kontaktieren Sie uns bitte unter zeitzeugen(at)stiftung-berliner-mauer.de.
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